Das Fach Darstellendes Spiel an der ELS


Das Fach Darstellendes Spiel (DS) ist in der Oberstufe der ELS als zweistündiger Grundkurs alternativ zu Kunst oder Musik wählbar. Wir beginnen in der E-Phase „ganz von vorne“, d.h. Grundkenntnisse aus der Mittelstufe sind nicht nötig.
Es geht auch nicht um die Ausbildung zur Schauspielerin/zum Schauspieler, sondern das Fach DS befasst sich inhaltlich mit allem, was zur Kunstform Theater gehört. Doch natürlich ist der Unterricht geprägt von viel praktischer und kreativer Arbeit, also dem eigentlichen darstellenden Spiel.
Erlernt werden dabei grundlegende Ausdrucks- und Gestaltungsmittel des Theaters, wie z.B. der Einsatz von Körper und Stimme, die Ausgestaltung und Nutzung von Spielorten, der Umgang mit Requisiten und Kostümen und das Entwickeln und Umsetzen eigener Szenen.
Die praktische Arbeit wird mit einer Einführung in die Grundlagen der Theatertheorie verbunden. Auch der gemeinsame Besuch und die Analyse von Theateraufführungen im professionellen Theater (meist Schauspiel Frankfurt) gehören zum Unterricht.
In der E-Phase legen wir die Grundlagen und spielen kurze Szenen. In der Q-Phase wird im Laufe des Jahres ein Stück erarbeitet, geprobt und natürlich am Ende aufgeführt. Anwählen sollte das Fach daher nur, wer bereit ist, an Theateraufführungen mit hohem persönlichen Engagement mitzuwirken und dafür auch über den Unterricht hinaus Zeit und Kraft zu investieren. Neben einer Klausur pro Halbjahr gibt es eine ebenso stark gewichtete spielpraktische Prüfung.
Nach diesen zwei Jahren kann DS von Interessierten noch in der Q3/Q4 „freiwillig“ belegt werden (Schwerpunkt Theatertheorie und -geschichte). Es gibt auch die Möglichkeit, in DS Abitur zu machen. Das Fach kann allerdings nicht als 3. Prüfungsfach im schriftlichen Abitur gewählt werden, sondern als 4. oder 5. Prüfungsfach („mündliche Prüfung“). Hierbei findet zuerst eine fachpraktische Prüfung statt, in der erarbeitete Szenen vorgespielt werden, und die theoretische Prüfung folgt dann mit einigen Wochen Abstand.
Wir arbeiten im DS-Unterricht häufig in kleinen Gruppen, und der Unterricht lebt von der aktiven, engagierten und kreativen Mitarbeit aller Kursteilnehmer/innen. Dazu gehört, sich offen und mutig auf die verschiedenen praktischen Übungen und die Mitspieler/innen einzulassen, Gestaltungsideen zu entwickeln und Neues auszuprobieren. Ziel ist auch, eine begründete Rückmeldung zu Präsentationen geben und diese auch selbst annehmen zu können. Es sollte auch die Bereitschaft vorhanden sein, sich mit theatertheoretischen Texten auseinanderzusetzen, Protokolle zu Probenprozessen zu verfassen und Szenen zu notieren.
Viele Kursteilnehmer/innen melden zurück, dass sie viel Spaß im Kurs hatten, sich auch mal überwinden mussten und an ihre Grenzen stießen, aber durch die vielfältigen Erfahrungen ein besseres Bewusstsein für ihren Körper und ein sichereres Auftreten, z.B. bei Referaten, bekommen haben. Das hört sich doch vielversprechend an, oder? Warum also nicht DS wählen?  (Vorhang auf und Bühne frei!)

Anne Koch