25.11.2015 20:50 Alter: 8 yrs
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Demokratie-AG sammelt für Holocaust-Erinnerungsmal


Die Schülerinnen und Schüler der AG »Gegen Vergessen – für Demokratie« von Annette Hebbeker-Meyer begeisterten sich für die Idee, die Realisierung des Erinnerungsmals für die Bad Nauheimer Holocaust-Opfer durch Spenden und durch einen Waffelverkauf zu unterstützen. Dabei war ihnen die zeitliche Nähe zur Reichspogromnacht von 1938 sehr bewusst. Insgesamt kamen 250 Euro zusammen, die der Bürgerstiftung Bad Nauheims, die das Holocaust-Denkmal initiiert hat, zur Verfügung gestellt wurden. Planung, Vorbereitung und Durchführung des Projekts zur Errichtung eines solchen Denkmals hat die Arbeitsgemeinschaft Geschichte Bad Nauheim übernommen, unter denen federführend auch ehemalige ELS-Lehrer sind.


Das Denkmal soll an 270 Bad Nauheimer jüdische Bürger erinnern, die entweder hier geboren wurden oder hier gewohnt haben und zwischen 1933 und 1945 deportiert und ermordet wurden. Das Denkmal selbst wird eine in Bronze gegossene Bank gegenüber dem Aliceplatz sein, über deren Lehne symbolhaft ein zurückgelassener Mantel hängt. Im Hintergrund finden sich auf einer Steinwand die Namen der 270 deportierten, ehemaligen Bürger.
Durch die Spendenaktion der Schüler wird nicht nur eine hohe Identifikation mit dem Erinnerungsmal im Herzen Bad Nauheims entstehen, sondern auch das intendierte Ziel erreicht, die ehemaligen jüdischen Mitbürger Bad Nauheims nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich über den normalen Unterricht hinaus vertiefend mit dem Nazi-Regime und der SED-Diktatur sowie mit der aktiven Gestaltung von Demokratie.
Nach Zeitzeugen-Gesprächen mit polnischen KZ-Überlebenden der NS-Diktatur und dem Besuch eines Vortrages von Prof. Demandt anlässlich der 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung im Kreishaus in Friedberg werden die engagierten Schülerinnen und Schüler Leander Gronau, Christina Haab, Victoria Häberle, Mauritia Hammersen, Moritz Kirchner, Lea Laubach, Jule Lotz, Luisa Piske, Acelya Ucan, Katharina Weber und Louisa Zecha demnächst für eine Woche nach Berlin fahren, um sich vor Ort intensiv mit der Vergangenheit zu beschäftigen.


Annette Hebbeker-Meyer