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Rasante Revue und brillante Bühnenshow
Zu Gast in der Ernst-Ludwig-Schule in Bad Nauheim: Heart Global (früher: Young Americans)
Gleich vorab gesagt: Es war ein grandioser Abend, den Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen am Mittwochabend in der Mehrzweckhalle der Ernst-Ludwig-Schule erleben konnten. Geboten wurde eine ebenso dynamische wie abwechslungsreiche Gesangs- und Tanzshow, gestaltet von der internationalen Künstlergruppe Heart Global zusammen mit über 80 Schüler:innen der ELS. Über zwei kurzweilige Stunden gelang es den Tänzern und Sängern mit ihrer positiven Energie, der sichtbaren Freude an Tanz und Gesang, phantasievollen Darbietungen und natürlich künstlerischem Know-How die Halle zum Beben zu bringen. Den ersten Teil der Show bestritten die Künstler:innen von Heart Global. Nach der Pause hatten dann die Schüler:innen der Ernst-Ludwig-Schule die Möglichkeit zu zeigen, was sie in den drei Workshops mit den Profi Tänzern und Sängern gelernt haben.
I feel good! Good like sugar and spice.
Kein Zweifel kann daran bestehen, dass Heiko Landmann, Lehrer für Englisch und Geschichte, und Initiator der Veranstaltung, in gehobener Stimmung die Gäste begrüßte – dazu gaben die völlig ausverkaufte Halle und die Anwesenheit einiger Ehrengäste wie die ehemalige Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst, „die einst alles getan hat“ – so Landmann – „um Heart Global (ehemals Young Americans) an die Schule zu holen“ sowie Vertreter der aktuellen Schulleitung auch Anlass. Oberstudienrat Landmann würzte seine einleitenden Worte, indem er sich im Verlauf der Rede - unter großem Hallo der Schulgemeinde - seines Jacketts und Hemds entledigte, um den Blick freizugeben auf ein knallrotes T-shirt mit dem Heart Global Schriftzug – genau so eines, das auch alle teilnehmenden Jugendlichen trugen. Der farbenfrohe Dresscode verstärkt das Gesamtkonzept von Heart Global, das auf Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist basiert und eine Show auf die Bühne zaubert, die auf Sinneseindrücke in rhythmisch pulsierendem Rot setzt – eine ästhetische Idee, die zum Namen der Künstlergruppe Heart Global natürlich sehr gut passt.
All you need is love.
Bei der gemeinnützigen Organisation Heart Global (früher Young Americans) handelt es sich um talentierte Darsteller:innen zwischen 18 und 25 Jahren, die gemeinsam um die Welt touren. Zur Aufführung kommt eine Musikrevue, die sie mit Kindern und Jugendlichen in drei interaktiven Workshops erarbeiten. Die Künstlertruppe, die 1962 von dem US-Amerikaner Milton C. Anderson gegründet wurde, feiert seit vielen Jahren nicht nur in den USA Erfolge, sondern in der ganzen Welt. Ihr Ziel ist es Kindern und Jugendlichen die Erfahrung zu vermitteln, dass in ihnen ein kreatives Potential schlummert. Sie sollen erleben, dass sie Gestaltungskraft besitzen, dass mit Musik und Tanz Sprachbarrieren leicht zu überwinden sind und gute Teamarbeit nicht nur zu guten Ergebnissen führt, sondern vor allem Freude macht. Das Heart Global Team, das in Bad Nauheim an der Ernst-Ludwig Schule Halt machte, setzte sich zusammen aus Künstler:innen aus sechs Nationen: den USA, Deutschland, Japan, Südafrika, den Philippinen und Malaysia. Im Zentrum der Truppe: der US-Amerikaner Jeffry Pollack, der schon auf der ganzen Welt an Broadway Produktionen beteiligt war, und mit seiner Energie und pädagogischer Kompetenz zu Leistung anspornte und gleichzeitig gute Laune verbreitete.
Sing a song.
An Musicaldarsteller werden die höchsten Anforderungen gestellt, denn sie müssen gleichzeitig gut singen, tanzen und schauspielern. Im ersten Teil der Show stellten die Profis ihr Können unter Beweis und begeisterten mit einem bunten Potpourri aus Tanz- und Gesangsnummern, die in choreographische Sequenzen eingebettet waren. Im Zentrum stand ein Medley von sehr bekannten Songs, wie James Browns „I feel good“, Beatles-Nummern wie „All you need is love“, Whitney Houstons Mega Hit “I wanna dance with somebody”, „Sing a song“ von den Carpenters, Queens „We are the champions“, John Denvers „Take me home countryroads” und vielen weiteren Evergreens, die den Lauf der Zeit unbeschadet überstanden haben, und dank der modernen Choreographie und dem jugendlichen Elan der Darsteller eine Menge Zuschauer:innen zum Mitsingen hinriss – was von den Künstler:innen von heart global ausdrücklich erwünscht war. Als ein besonderes Geschenk an das deutsche Publikum präsentierten die Künstler:innen unter Leitung von Jeffrey Pollack im vorbildlich ausbalancierten Chorgesang das deutsche Volkslied „Kein schöner Land“.
We are the champions!
Wie fühlt es sich wohl für einen Teenager an, wenn er, quasi über Nacht, zu einer großen international besetzten Künstler:innen Truppe gehört? Wie aufregend ist es, von den jungen Tanz- und Gesangsprofis, die aus der ganzen Welt kommen, zu lernen? Auch: Wie schnell schlägt das Herz bei dem Gedanken, dass bei der großen Bühnenabschlussshow viele Augen auf einen gerichtet sind? Könnte man sich nicht versingen, vertreten, verhaspeln? Die Antwort lautet: Der dreitägige Workshop war für alle Schüler:innen der ELS eine großartige Erfahrung – und zwar wirklich für jeden und jede Teilernehmer:in, denn bei dem Heart Global Projekt geht es nicht darum perfekt zu sein, sondern mitzumachen, an sich selbst zu glauben und mit anderen zu kooperieren, also Lernerlebnisse, die im herkömmlichen Schulalltag viel viel viel zu kurz kommen. Abgesehen davon, dass nicht wenige Schulen die musische Bildung vernachlässigen – ein Vorwurf, den die Ernst-Ludwig-Schule allerdings weniger trifft, da hier Musik und Kunst einen hohen Stellenwert haben und Darstellendes Spiel auf dem Stundenplan steht. Für die anwesenden Eltern und Pädagogen war natürlich der zweite Teil, in dem die Jugendlichen ihren großen Showauftritt hatten, der Höhepunkt des Abends und es war bemerkenswert, was die Truppe von Heart Global aus den Kindern und Jugendlichen herausholte – und wie viel Rhythmus, Tempo und positive Energie in so eine Turnhalle passen.
Take me home countryroads.
Am Ende der Veranstaltung sah man glückliche, aufgedrehte und auch erschöpfte Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern den Nachhauseweg antreten – zurück zum Heimatort in der „Weererau“ - vielleicht: Kein schöner Land in dieser Zeit – und immer dann besonders schön, wenn die Welt zu Gast ist.
„Dank gilt allen, die es möglich gemacht haben, dass wir diesen wunderschönen und inspirierenden Abend erleben durften - und die Liste der Menschen, deren vielfältiges Engagement dieses Ereignis möglich gemacht hat, ist lang“, betonte Sandra Wolf, Leiterin des Fachbereichs I der Ernst Ludwig Schule. Neben dem Schirmherrn der Veranstaltung, Bürgermeister Klaus Kreß, ist den Sponsoren zu danken, das heißt der Stadt Bad Nauheim, dem Verein der Freunde der ELS, Rewe und der Familie Siegesmund (Hotel Spöttel). Zum Gelingen trugen außerdem maßgeblich das achtköpfige Lehrerorganisationsteam bei sowie nicht zuletzt die vielen Eltern, die als Gastfamilien die jungen Showtalente von Heart Global betreuten und jeden Abend ein großes Büffet für die Teilnehmer:innen organisierten.
Und last but not least: Dank gilt den Künstlerinnen und Künstlern von Heart Global, die mit Kunstfertigkeit und bemerkenswerten pädagogischen Geschick etwas geleistet haben, was bleiben wird: eine großartige Erfahrung für alle Kinder und Jugendliche.
Thank you for the music. Heart Global.
Maria C. Schachl