08.02.2018 14:26 Alter: 6 yrs

Am Ende teilten sich Lioba und ELS den Pokal


Eine Idee, ein Ziel: Lange hatten die Schülervertretungen von Ernst-Ludwig-Schule und St.Lioba-Schule Bad Nauheim gemeinsam geplant und ihre Vision von einem gemeinsamen Sportturnier für die 6. Klassen beider Schulen ausgetüftelt. Ende Januar 2018 war es dann endlich soweit: Die Sportturniere gingen an den Start und endeten mit einer Überraschung.
Wer aus Bad Nauheim kommt, der kennt das Problem, auch wenn es meistens kein großes ist: In der Vergangenheit gab es zwischen ELS und Lioba vereinzelt Konflikte, etwa durch übergriffige Abiturienten oder durch alberne Vorurteile. Gründe für solche überflüssigen Auseinandersetzungen liegen womöglich im fehlenden Kontakt zur jeweils anderen Schule. Um dies zu ändern und den schon lange gehegten Wunsch vieler Schüler nach einem gemeinsamen Sportturnier zu erfüllen, trafen sich die Schülervertretungen beider Schulen im November vergangenen Jahres mit dem Ziel, eine solche Kontaktmöglichkeit zu organisieren. Am vergangenen Dienstag war es dann endlich soweit. Alle 6. Klassen trafen sich um kurz nach acht Uhr morgens in der eigens dafür angemieteten Halle der BSG, die mit ausgefahrenen Tribünen und einer Verbindung zur angrenzenden Mehrzweckhalle der ELS genug Platz für die rund 300 Schüler bot, um sich im sogenannten Völkerball, einem allgemein bekannten Spiel aus dem Sportunterricht, zu messen.


Der Siegeswille und die Aussicht auf den Gewinn des Pokals der Sportturniere, der sogenannten Ernst-Lioba-Trophy, spornte die Klassen an, jedes Spiel war von Spannung und Spaß begleitet. Eine festgeschriebene Wechselregelung sicherte ab, dass jeder Schüler zum Zug kam, zwei Schiedsrichter aus jeder Schülervertretung beaufsichtigten das Spiel.

So hatte jede Klasse in der Gruppenphase die Chance, sich in drei Spielen bestmöglich zu präsentieren und als Gruppensieger in die Platzierungsrunde 1-3 einzuziehen, selbstverständlich konnten sich auch die übrigen Klassen entsprechend platzieren. Drei, teilweise vier Felder sorgten für durchgehende Unterhaltung, zudem hatte die Technik-AG der ELS Lautsprecher und Musik organisiert und fachte die Stimmung zusätzlich an. Den Abiturjahrgängen bot sich zudem die Möglichkeit, Geld für ihre Feierlichkeiten am Ende des Schuljahres zu sammeln, in Form von umfassenden Essensverkäufen.


Das abschließende Finale durften schließlich die beiden Bestplatzierten der Platzierungsrunde 1-3 bestreiten. Wie erhofft, trafen eine ELS-Mannschaft und eine Lioba-Mannschaft im Finale aufeinander. Auch jede Aufsichtskraft bekam nun weiche Knie, als die Klasse 6c der Lioba und die Klasse 6d der ELS in die tosende Halle einliefen.

In einem spannenden Finale sah es zunächst nach einem Sieg für die 6c der Lioba aus, die 6d der ELS jedoch drehte das Spiel und stand bei Ablauf der Zeit mit einem Mann mehr auf dem Feld. Das große Drama begann allerdings erst, als sich die acht Schiedsrichter des Spiels und sämtliche SV-Mitglieder erneut berieten. Die Frage, ob nun mehr Spieler einer Mannschaft zum Ende der Spielzeit auf dem Feld gewertet werden sollten oder doch die verbliebenen Leben des Königs einer Mannschaft, der nach dem Abwurf aller Spieler auf das Feld kommt, entscheiden sollte, konnte aufgrund einer fehlenden Regelung nicht abschließend geklärt werden und so entschieden sich die Organisatoren kurzerhand, beide Mannschaften zum Sieger zu küren. Unter dem Jubel aller Anwesenden und im Konfettiregen zu „We are the champions“ streckten schließlich also die Kapitäne beider Mannschaften den Pokal in die Höhe und bildeten somit den Abschluss eines gelungenen Tages, ganz im Zeichen des Zusammenhalts zwischen den beiden Schulen.

Linus Doufrain