28.05.2017 15:01 Alter: 7 yrs
Kategorie: Musik

Begeisterndes Sommerkonzert 2017


Mit einem klangvollen Finale begeisterte das rund 70 Schülerinnen und Schüler umfassende Orchester der Ernst-Ludwig-Schule die zahlreichen Zuhörer in der Halle am Solgraben. Virtuos, alle klanglichen Bereiche eines großen Orchesterapparates ausschöpfend, bunt und vielfältig stand der „Danzón Nr.2“ von Arturo Marquez am Ende eines rundum begeisternden Konzertabends. Das beliebte Stück beinhaltet eine Vielzahl musikalischer Elemente, man hört Klezmermusik und wird kurz danach animiert, sich rhythmisch zu bewegen, moderne ungewohnte Klänge harmonieren mit Klassischem und Vertrautem. Das ganze Spektrum eines großen Sinfonieorchesters (Leitung: Clemens Duchardt) konnte hier gezeigt werden, sowohl das Tutti spielte in einem furiosen Tempo als auch eine Vielzahl solistisch zu hörender Instrumente, insbesondere der Flügel, brachten interessante und klanglich reizvolle Kantilenen zu Gehör. Die hohen Anforderungen an die Solisten wurden rundum bravourös gemeistert.
Das Sommerkonzert hatte das Blechbläserensemble mit modernen Stücken eröffnet, die glanzvoll und virtuos gespielt wurden. Besonders beeindruckend dabei war, dass die Einstudierung durch den ehemaligen Abiturienten Philipp Kröll geleistet wurde. Verstärkt durch Carolin Wagner (1. Trompete und ebenfalls Abiturientin des Jahres 2016) gelang den Blechbläsern ein schwungvoller, lebendiger Start in den Abend.
Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste zum Konzert, das den diversen Musikgruppen der Schule und etlichen Solisten die Möglichkeit eröffnete, ihr Können zu präsentieren.


Nach dem Blechbläserensemble betraten als nächstes die jüngsten Musikerinnen und Musiker der ELS die Bühne, die Orchesterklasse 5a. Erfreulich ist es immer wieder, dass die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen im Orchesterbereich nach nur einem dreiviertel Jahr gemeinsamer Arbeit an den Instrumenten klanglich bereits präzise und harmonisch so farbenreich Stücke im Ensemble vorspielen. Deutlich wurde, wie sich die Orchesterklasse bereits als schöner Klangkörper formierte. Dies wurde auch bei den Streichern der 5a (Leitung: Felicitas Geyer) deutlich, die im harmonischen Zusammenspiel beeindruckten. Erich Wenge (Solovioline) meisterte mit Bravour seinen Part.


Auch die Orchesterklasse der 6a brillierte - anspruchsvolle Werke mit rhythmischen und klanglich reizvollen Passagen wurden volltönend und flott dargeboten. Die Musiker und Musikerinnen zeigten ihr Können mit den Stücken „Marsch“ aus der Oper Scipio von Händel, „Let it go“ aus dem Zeichentrickfilm „Eiskönigin“ sowie dem „Final Countdown“ aus dem Repertoire der Gruppe Europe.
Mit jazzigen, rhythmisch prägnanten Titeln der Jazzcombo – „On Broadway“ und „Mission: Impossible Theme“ unter Leitung von Andreas Pompe gelang es, das Publikum begeistert in eine erste, kurze Umbaupause zu entlassen.


Im Anschluss füllte das Unter- und Mittelstufenorchester die Bühne. Mit fortreißendem Schwung und vollem Elan erklang der „Danse des Ghazies“. Sanfter im Ton und stimmungsvoll folgte „A Sullivan Ballad“ mit überzeugenden Leistungen der Solistinnen Charlotte Benner (Querflöte) und Julia Stüdemann (Klarinettensolo). Gänsehautfeeling kam bei „Cumberland Cross“ auf, bevor der bekannte „Pink Panther“ die Bühne betrat.


Der Chor unter Leitung von Andreas Ziegler und unterstützt von Dorothee Hildebrandt am Klavier bot ebenfalls ein breit gefächertes sowie anspruchsvolles Repertoire dar: Eröffnet wurde das Chorprogramm vom Chor der Klassen 5-6 mit dem schwungvollen Stück "Happy Music", das die Zuhörer auf die kommenden Stücke mit viel Singfreude einstimmte. Aus dem Musical "Annie" gab es einen Zusammenschnitt wichtiger Songs, die teilweise szenisch mit Clapping-Elementen und auch überleitenden Texten mit viel Schwung und Begeisterung präsentiert wurden. Der Zusammenschnitt bot eine bunte Mixtur aus rockigen, auch sehr lyrischen sowie eingängigen Passagen.
Passend zum Lutherjahr und dem Jubiläum der Reformation wurde der Choral von Mendelssohn-Bartholdy "Verleih uns Frieden gnädiglich" mit seinen romantischen Klängen und seiner innigen Melodieführung von beiden Chorgrupen (5/6 und 6-13) und unterstützt von Ehemaligen mit Klavierbegleitung gesungen.


Das Stück „Adiemus“ von Karl Jenkins erklang im Anschluss. Die rhythmische Betonung wurde von den Sängerinnen und Sängern ausgezeichnet herausgearbeitet. Mit „Pool Mash-up“ aus Pitch Perfect, eine Verbindung aus „Just the Way You are“ und „Just a Dream“, trieb der Chor das Publikum quasi zu guter Laune!


Mats Doufrain und Jannis Wenzel erweiterten den klassischen Stückekanon mit einer eigenen Entwicklung, einer Percussionperformance mit Schlagzeugen auf einem Tisch, der sogenannten „Tischlerarbeit“. Sie begeisterten rundum!


Nach der großen Pause, in der Schülerinnen des LK Deutsch aus der Q2 für das leibliche Wohl sorgten, konnte das Streicherensemble mit der hinreißenden Solistin Alina Kosch (Violine) überzeugen. Mit dem ersten Satz aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ war im wahrsten Sinne „Der Sommer“ da. Feierlich klang das „Andante Festivo“ von Sibelius, das vom Streichorchester mit Unterstützung von Claudia Drechsler im harmonischen Zusammenspiel zu Gehör gebracht wurde.


Der Höhepunkt des Abends wurde mit dem Auftritt des Großen Orchesters eingeleitet, und zwar mit dem „Tuba Concerto Espanol“ von Kurt Gäble. Mit diesem Stück konnte die Tuba, die häufig eher als Begleitinstrument dient, als Soloinstrument herausgestellt werden. Die feurigen, spanischen Klänge in Kombination mit der bestechenden Leistung von Tibor Aufdenkamp an der Tuba wirkten begeisternd.
Das ausgewogene Zusammenspiel im Orchester zeigte sich auch im folgenden Stück „Berceuse“. Hier konnten Leandra Wegener und Roman Kastner an den Soloklarinetten durch ihre große Ernsthaftigkeit beim Wechselspiel hervorstechen.


Mit „The Typewriter“ wurde ein ganz originelles Instrument in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Mit Humor und Tempo überzeugte Leander Gronau an der Schreibmaschine! Gemeinsam mit dem spielfreudigen Orchester setzte er das Publikum in Staunen. Glänzender Höhepunkt war der eingangs bereits genannte „Danzón No. 2“.


Die intensive wöchentliche Arbeit an der ELS, ergänzt durch die Musikarbeitswoche in Wetzlar nach Ostern, zahlte sich an diesem Konzertabend ohne Zweifel aus. Bei der Programmauswahl fiel positiv auf, dass alle Bereiche - von klassischer Musik bis hin zu ausgesprochen rockigen Klängen - vertreten waren, denn alle an diesem Abend agierenden Gruppen präsentierten insgesamt sehr erfolgreich und überzeugend stilistisch ganz unterschiedliche Stücke und auch alle Besetzungsformen fanden ihren Raum. Verschiedene Facetten der Ensemblearbeit wurden an diesem Abend mit großem künstlerischen Engagement gezeigt - von den beiden Instrumentalklassen 5a und 6a, den unterschiedlichen Orchestergruppen, den beiden Chören bis hin zur Jazzcombo und einem ungewöhnlichen Schlagzeug-Duo. Deutlich spürbar war die Begeisterung der jungen Menschen für die Musik, ihre Freude am Singen und Musizieren. Deutlich wurde aber auch, dass solche grandiosen Leistungen nur durch eine kontinuierliche Arbeit und das Engagement aller Beteiligten möglich sind.
Zu danken ist daher allen beteiligten Musikerinnen und Musikern, den Leitern der verschiedenen Gruppen, aber auch den zahlreichen, namenlosen Helfern im Hintergrund sowie dem begeisterungsfähigen Publikum.
(Dorothee Hildebrandt, Eva Pfeiffer-Heidecke, Lena Prass)