17.05.2016 13:01 Alter: 8 yrs

Theater und Schule – Horiziont#Süchtig


Die Orientierungskurse Deutsch und Chemie der E-Phase und die Klasse 8c besuchten am 11. März 2016 eine Theatervorstellung des Jugendensembles „theater et zetera“ in den Landungsbrücken in Frankfurt am Main.
Das Stück „Horizont#Süchtig“, welches die Darsteller rund um den Spielleiter Georg Bachmann gemeinsam entwickelt hatten, bringt die eigenen Perspektiven der Mitspieler zur Sprache und lässt dem Zuschauer die freie Möglichkeit, eigene Gefühle und Erfahrungen in dem Stück zu entdecken.
Zur Handlung:
Das Theaterstück stellt die Probleme zahlreicher Jugendlicher dar, die zum Beispiel durch Stressfaktoren, die Gefangenheit im eigenen Körper, die Diskussionen mit sich selbst und vor allem durch Selbstkritik entstehen. Die Handlung läuft letztendlich auf den Ausbruch aus dieser „Gefangenschaft“ hinaus. Schlussszene bildet der gelungene Ausbruch aus der Gefangenschaft des eigenen Daseins.
Der Programmtext verrät: Das Bühnenstück zeigt 17 Versuche das „Gehen“ zu lernen, Ein- und Draufblicke rund ums Lebensgestolpere mit überraschenden Wendungen. Thematisiert Launen und Entscheidungsschwächen, den Drang sich vor sich selbst und den anderen zu bestätigen und die Grenzen des eigenen Tuns auszuloten.
Auffallend ist, dass alle 17 Darsteller ununterbrochen auf der Bühne präsent sind, sie sind Gefangene in einem klaustrophobischen, hermetisch geschlossenen Raum. Das Ensemble stellt die Facetten des Gefangenseins und Ausbrechenwollens in einer Collage auf sehr karger Bühne zur Schau. Immer wieder verfangen sie sich in Endlosschleifen täglichen Tuns, aus denen sie sich mit aufgestauten Emotionen herausschreien, -flüstern, -weinen und -lachen. Die weißen Wände werden dabei nach und nach und nach bekritzelt oder mühsam mit dem Meißel aufgebrochen. Die Figuren, durch Perücken ihrer Individualität beraubt, feiern im Verlauf des Stückes kleine Erfolge der Befreiung und erleben immer wieder Rückschläge. Am Ende aber gelingt ein Ausbruch. An der Rückwand wird schließlich ein Horizont mit Sonnenuntergang sichtbar, doch er lässt Spielraum zur Interpretation, ist er doch nicht frei zu erblicken, sondern in Segmente zerteilt und seine verfremdete Farbgebung zeigt vielleicht, dass die ersehnten Ziele anders ausfallen, als man sie sich erträumt.   


Am Ende der Vorstellung hatten die Besucher die Möglichkeit, Fragen an die Darsteller und Herrn Bachmann zu stellen. Geprägt waren sowohl das Theaterstück, als auch die Fragerunde von der eigenen Interpretation und Selbstbeantwortung durch die Zuschauer. Im Mittelpunkt standen die Wiederfindung des eigenen „Ichs“, der eigenen Erfahrungen und Erlebnisse die sich im Stück teils widerspiegelten. Uns Zuschauern gefiel besonders der Freiraum, der uns als Betrachter gegeben wurde, die „Befreiungskämpfe“ mit eigenen Bildern zu füllen.
theater et zetera ist der Ernst-Ludwig-Schule besonders verbunden durch die dreijährige TuSch-Partnerschaft (Theater-und Schule), in der vielfältige Kooperationen zwischen Schülern, Klassen, Kursen und Georg Bachmann, dem Ensembleleiter, stattfinden konnten und noch weiter bestehen. So zum Beispiel ist Lea Segieth aus der E-Phase nun schon zum wiederholten Male bei dieser Ensemble-Arbeit beteiligt.
Im Mai 2016 findet übrigens eine weitere Produktion des theater et zetera unter Mitwirkung einiger ELS-Schüler statt: Dieses Mal jüngere Schauspieler, die in Rodheim „ALICE – Wunderland?“ aufführen werden.  

Berfin, Hannah, Luisa, Cla