13.05.2016 10:27 Alter: 8 yrs
Kategorie: Deutsch

Heidewitzka und die Ghetto-Faust


Zum vierten Mal gastierte Lars Ruppel an der ELS. Fachbereichsleiterin Eva Pfeiffer-Heidecke stellte ihn als »Könner in seinem Metier« vor und als einen, der äußerst kreativ mit Sprache umgehen könne. Lars Ruppel zählt mittlerweile zu den bekanntesten Poetry Slammern in Deutschland, hat 2014 die Deutsche Meisterschaft in dieser Disziplin gewonnen und wurde 2015 Zweiter. Er ist außerdem Kulturbotschafter der Region Mittelhessen und sein Imagefilm über Mittelhessen auf YouTube hat ebenfalls schon einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Eva Pfeiffer-Heidecke bedankte sich beim Verein der Freunde der ELS, der sich an der Finanzierung der Veranstaltung beteiligt hatte und warb bei den anwesenden Schülerinnen und Schülern der neunten Klassen, der E-Phase und teilweise aus der Q-Phase für die Teilnahme am OVAG-Literaturwettbewerb, denn durch die Preisgelder aus der erfolgreichen Teilnahme an diesem Wettbewerb würden solche Veranstaltungen ebenfalls möglich gemacht.
Lars Ruppel schilderte zunächst seinen beschwerlichen Weg an die ELS, begleitet von fliegenden Rollatoren und Stöcken und stellte klar, dass er genau über drei Dinge Bescheid wisse: Poetry Slam, sein Leben und Borussia Dortmund. Folgerichtig berichtete er aus seinem Leben und insbesondere über sein erstes Gedicht, das er im Alter von acht Jahren in der Grundschule über die Steigerung von »Wie-Wörtern« verfasst hatte. Er kam auf sein Patenkind Edna aus dem »naturtrüben Apfelsafthaushalt« zu sprechen. Lars Ruppel empfahl, die klassische Landjugenddisziplin »Heck-Diving« in der nächsten Projektwoche in der Schule anzubieten.


Über seinen ersten Poetry-Slam-Auftritt berichtete der Gambacher, der demonstrierte, wie man jedem Wort poetische Tiefe verleihen kann, wobei das Publikum begeistert mitmachte. Der eine oder andere Schüler soll dies auch gleich im Unterricht ausprobiert haben. Auch Lars Ruppels Aufwärmübungen für das Gesicht sorgten für Erheiterung bei den Schülern.
Bei seinen »poetischen Überlebensstrategien« bei Überfällen in Berlin-Neukölln assistierte Paul aus der Q-Phase, der dabei einige Varianten der »Ghetto-Faust« kennenlernte. Lars Ruppel berichtete über sein Projekt »Weckworte«, in dem er versucht, Gedichte in den Alltag von Demenzkranken einzubauen, was durchaus positive Effekte hervorrufen kann.


Lars Ruppel beschloss die Veranstaltung mit seinen Texten »Kuh vom Eis«, »Heidewitzka« und »Das Blaue vom Himmel« und sprach die Empfehlung aus, einfach einmal eine Poetry-Slam-Veranstaltung in der Nähe zu besuchen. Einige Schülerinnen und Schüler hatten anschließend die Gelegenheit zu einem Workshop mit Lars Ruppel, bei dem sich die Organisatorin der Veranstaltung, Dorothee Göbler, noch einmal herzlich bedankte.