13.05.2016 10:06 Alter: 8 yrs
Kategorie: Musik

HR-Sinfonieorchester begeistert 600 ELS-Schüler


Warum macht die Trompete so viele Töne, obwohl sie nur drei Ventile hat? Muss man eigentlich viel üben, um in einem Orchester mitspielen zu können? Und viel Sport muss man treiben, um ordentlich dirigieren zu können? – Eine ganze Menge an Fragen gab es zu beantworten, denn die 600 Schülerinnen und Schüler der Ernst-Ludwig-Schule haben nicht jeden Tag das hr-Sinfonieorchester zu Besuch.


Für das Orchester ist die ELS nur eine Station von vielen auf dessen diesjähriger Schultour, mit welcher die renommierten Musikerinnen und Musiker bei der jungen Generation punkten wollen – auch wenn Johann Sebastian Bach nicht gerade die Hitparade anführt. Da versteht es sich von selbst, dass an der Schule die große Sporthalle am Solgraben kurzerhand in einen Konzertsaal verwandelt wurde und die Jungs und Mädchen für zwei Stunden dem normalen Unterricht fernbleiben durften.


„Ich hätte echt nicht gedacht, dass das Konzert so cool wird,“ meinte ein Sechstklässler, nachdem das Orchester einen Mix aus Beethovens Neunter und dem Thema aus „Mission: Impossible“ präsentierte. Das haute ordentlich rein: In voller Besetzung und live, viel direkter und intensiver kann man Musik schließlich kaum erleben. Unter der Leitung von Felix Mildenberger, erst Mitte 20, aber als Dirigent bereits international gebucht, präsentierten die Instrumentalisten ein buntes Programm aus der Welt der sinfonischen Musik, von Edvard Griegs „Morgenstimmung“ über Chatschaturjans „Säbeltanz“ hin zu Vivaldis „Vier Jahreszeiten“.


Durchs Programm geführt wurden die gespannt lauschenden Pennäler von Stefan Hoffmann, der mit viel Humor aus der Welt der Orchestermusik berichtete. Und weil so ein Konzert natürlich für einige eine völlig neue Erfahrung war, durften die Kinder Fragen stellen. Vor allem Lennart aus der fünften Klasse dürfte das so schnell nicht vergessen – denn der wollte wissen, ob es schwer sei, ein Orchester zu dirigieren. Mildenberger fackelte nicht lang und schon war der Junge mit einem Taktstock ausgestattet und durfte eines der renommiertesten Orchester der Bundesrepublik dirigieren. Die Freude, als er beschloss das Hauptthema aus Bizets „Carmen“ im Tempo eigenwillig zu variieren, war ihm am breiten Lächeln anzusehen. Denn das Orchester hielt sich starr an den neuen Junior-Dirigenten und dessen Dirigat.


Ebenfalls unvergessen dürfte der Besuch des Orchesters für die Mitglieder des Schulorchesters sein. Denn die wurden kurzerhand eingeladen, beim gigantischen 4. Satzes aus Dvoraks Sinfonie aus der neuen Welt mit den Profis zusammen zu spielen. Was für eine Chance! Ein tolles Projekt des hr-Sinfonieorchesters. Die Schülerinnen und Schüler dankten es dem Orchester mit großem Applaus, vielen Autogrammwünschen und Selfie-Anfragen. In der Tat – so kann man junge Menschen für „olle Musik“ begeistern!

Benjamin Pizarro