Chor der ELS in der Alten Oper/Frankfurt

Probe im Haus der Chöre am 25. September 2010 (Bilder: Ziegler)

Auf Einladung der Mendelssohn-Gesellschaft in Frankfurt kamen neun Schulchöre aus Frankfurt und Umgebung erstmalig am 25. September zu einer Probe zusammen, um am 23. Oktober 2010 gemeinsam mit der Frankfurter Singakademie in der Alten Oper ein Konzert mit Werken von Schumann und Mendelssohn zu gestalten. Bereits vor den Sommerferien konnte Musiklehrer und Chorleiter Andreas Ziegler den Dirigenten Paulus Christmann - Preisträger des Verdienstordens am Bande des Landes Hessen und als Dirigent in Berlin, Frankfurt und München tätig - im Unterricht begrüßen. Christmann stellte sein Projekt vor und erzählte den Schülerinnen und Schülern von seinen Erfahrungen im Konzertbetrieb. Spannend und ungewöhnlich klang der Plan vom großen Konzert. Schließlich konnte Ziegler nach den Sommerferien mit den Chor-Proben beginnen. Neben dem „normalen“ Chor-Programm übten die 54 Schülerinnen und Schüler der ELS aus den Klassen 6-13 nun in acht Proben Schumanns wenig aufgeführtes oratorisches Werk „Vom Pagen und der Königstochter“ nach Balladen von Emanuel Geibel ein. Die Proben und das Konzert in der Alten Oper werden wohl allen in tiefer Erinnerung bleiben, sangen wir doch hier vor ca. 2500 Besuchern.

Die FAZ berichtete: Ehrgeiziges Projekt - Eröffnungskonzert der Mendelssohn-Tage

Das Eröffnungskonzert der diesjährigen Frankfurter Mendelssohn-Tage war dem 200. Geburtstag Robert Schumanns gewidmet. Es diente zugleich der Ehrung und Vorstellung der fünf Preisträger des Frankfurter Mendelssohn-Preises 2010. Und dann hatte auch noch ein ebenso junges wie ehrgeiziges Projekt seine Feuertaufe zu bestehen: Die ohnehin an Stimmen starke Frankfurter Singakademie fand sich erweitert durch den neu gegründeten Mendelssohn-Jugendchor Frankfurt/Rhein-Main. 170 Schüler aus neun Schulen des Rhein-Main-Gebietes hatten sich nach interner Vorbereitung zu gemeinsamen Proben im Frankfurter „Haus der Chöre" getroffen, um schließlich den großen Auftritt in der Alten Oper mit der Singakademie, Solisten und der Philharmonie Baden-Baden zu wagen.
Dirigent Paulus Christmann hatte für den von so zahlreichen Motiven getragenen Anlass im Vorfeld Sponsoren gefunden und ein maßgeschneidertes Programm zusammengestellt: „Vom Pagen und der Königstochter" op. 140 sowie „Ouvertüre, Scherzo und Finale" für Orchester op. 52 von Robert Schumann, „Die erste Walpurgisnacht" op. 60 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Vor ihren Auftritten durften sich die fünf Solisten über die verliehenen Preise freuen. Der Sopranistin Silvia Berghammer und der Mezzosopranistin Theresa Holzhauser wurde jeweils ein vierter Preis zuerkannt, dem Tenor Sungwon Jin der dritte, dem Bariton Falko Hönisch der zweite. Den Siegeslorbeer erhielt der Bass Young Kwon. Im Konzert lagen die Leistungen der Sänger näher beieinander, als die bei Wettbewerben unvermeidliche Hierarchie suggerieren mochte. So trug beispielsweise Holzhauser mit ausdrucksstarkem Timbre und kultiviertem und differenziert eingesetzten Vibrato nicht unwesentlich zum Verständnis der geschilderten Inhalte bei.
Was sich aus dem Musizierten nicht restlos erklärte, erschloss Michael Quast in einer launig-lockeren Moderation. Garniert mit allerlei Spitzen gegen die Jetztzeit unternahm er einen kenntnisreichen wie unterhaltsamen Streifzug durch die Biographien der beiden Komponisten und der von ihnen vertonten Textdichter Emanuel Geibel und Johann Wolfgang von Goethe. Ungeachtet des üppigen und heterogenen Rahmens stand die Musik im Zentrum des Abends. Angesichts von rund dreihundert Mitwirkenden und sicherlich sehr eng bemessener Zeit für Gesamtproben war Paulus Christmann ein hohes Risiko eingegangen, fand sich durch den außerordentlichen Erfolg jedoch bestätigt. Die verschiedenen Klangkörper waren dynamisch bestens aufeinander abgestimmt, die Einsätze homogen, die Intonation sauber. ikt.

Frankfurter Allgemeine, 25.10.2010