Bewerbungshilfen

Formulierungen für das Anschreiben
Die passenden Formulierungen zu finden, fällt vielen Bewerbern sehr schwer. Zum einen, weil sie sich zu selten mit den eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen auseinandersetzen bzw. diese zu negativ einschätzen. Zum anderen fehlt vielen Bewerbern die notwendige Erfahrung im Schreiben von Texten, vor allem, wenn dieses nicht zum eigentlichen Berufsalltag gehört.

Im Anschreiben ist bei der Formulierung der Sätze eine einfache Sprache zu verwenden, die durch die richtige Wortwahl Ihre Aussagen unterstützt. Zudem sollten die Sätze nicht zu lang und hinsichtlich ihrer Struktur verständlich sein. Um die Lesbarkeit zu gewährleisten, achten Sie bitte darauf, einzelne Sätze sprachlich aufeinander abzustimmen.

Was Sie nicht machen sollten:

  • Noch einmal die Daten aus dem Lebenslauf komplett wiedergeben.
  • Eigenschaften und Fähigkeiten einfach nur aufzählen.

Stattdessen sollten Sie Formulierungen folgendermaßen aufbauen:

  • Stellen Sie Ihre Eigenschaften und Fähigkeiten immer in Bezug zu Beispielen bzw. zu einem Nutzen für das angeschriebene Unternehmen.

Beispiel für eine schlechte Formulierung: "Ich bin sehr engagiert, teamfähig und lernbereit. Das wird mir sicherlich auch als Industriekauffrau bei Ihnen nützlich sein."

Ein verbessertes Beispiel: "Meine engagierte Arbeitsweise ermöglichte es mir bisher immer, mich in kürzester Zeit in zusätzliche Aufgabenbereiche schnell und sicher einzuarbeiten. Durch meine ausgesprochen gute Teamfähigkeit bin ich jederzeit in der Lage, Arbeitsergebnisse im Team miteinander abzustimmen und konstruktive Einwände in die eigenen Arbeitsergebnisse einfließen zu lassen."

Das zweite Beispiel ist viel lebendiger und der Leser bekommt abseits von Floskeln einen Einblick in die Arbeitsweise und die Kernkompetenzen des Bewerbers. In dieser Weise können Sie sich schon mit dem Anschreiben von anderen Bewerbern positiv absetzen. Dies wäre mit dem ersten Beispiel nur schwer möglich, da viele Bewerber auf solch allgemeine Aufzählungen zurückgreifen, die für den Empfänger leblos, einfallslos und nicht verifizierbar bleiben.

Viele Bewerber machen außerdem den Fehler, einfach zu viele Eigenschaften in das Anschreiben einzubauen - und dann auch immer dieselben. Wenn zu Ihren herausragendsten Eigenschaften tatsächlich Kommunikationsfähigkeit, Kundenorientierung und Teamfähigkeit zählen, dann sollten Sie diese - wie oben beispielhaft dargelegt - ins Anschreiben einbauen. Ihnen sollte aber bewusst sein, dass sich viele Bewerber als kommunikationsfähig, teamfähig oder kundenorientiert bezeichnen.

Die Verwendung von Beispielen oder die Fokussierung auf den Nutzen Ihrer Kompetenzen für das Unternehmen setzen voraus, dass Sie sich mit Ihren Eigenschaften und Qualifikationen auch auseinandersetzen und die Bedeutung für Sie herausarbeiten. Wenn Sie darauf achten, dann gewinnt Ihr Anschreiben an Glaubwürdigkeit und Substanz. Diese Vorgehensweise ist im gesamten Anschreiben anzuwenden, aber vor allem auch in der Einleitung des Anschreibens, die die Mehrheit der Bewerber leider zu oft für uninformative Aussagen verschwenden.

Einleitung des Anschreibens
Trotz Platzmangels verwenden sehr viele Bewerber eine uninformative und sinnlose Einleitung. Oder die erste Hälfte des Anschreibens besteht sogar nur aus Standardsätzen, die keinerlei wichtige Informationen über den Bewerber und seine Qualifikationen beinhalten. Ein Beispiel für eine schlechte Einleitung:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige auf der Website der Bundesagentur für Arbeit gelesen und möchte mich hiermit um die angebotene Ausbildungsstelle zur Industriekauffrau bewerben. Ich habe mich gründlich über das Berufsbild, die Ausbildungsinhalte und die damit an mich gestellten Anforderungen informiert und bin mir sicher, dass ich diese erfülle. Derzeit besuche ich die 10. Klasse der Goethe-Realschule in Berlin, die ich im Sommer 2008 mit der Mittleren Reife abschließen werde."

Dazu ist Folgendes anzumerken:

  • Der erste Satz wird so oder ähnlich wohl von weit über 50% der Bewerber benutzt. Aber wenn man kein Interesse an der Stelle hätte, dann bräuchte man auch keine Bewerbung schreiben. Außerdem stehen die Informationen, wo man die Stellenanzeige gefunden und gelesen hat, am besten im Betreff. Ob man wirklich "großes Interesse" beim Lesen empfand, ist unwichtig und für den Empfänger auch unglaubwürdig, wenn das in fast jeder Einleitung steht.
  • Dass man sich über den Beruf mitsamt den Anforderungen informiert, ist eine Selbstverständlichkeit, die keiner Erwähnung im Anschreiben bedarf.
  • Es wird zwar oftmals geraten, anzugeben, was man gerade macht, aber das kann man auch informativer als im obigen Beispiel lösen, indem man einfach angibt, was man ist oder bald wird und was man als herausragende Eigenschaft dem Unternehmen anbieten kann: "Ich bin ein technisch und handwerklich begabter Schüler, der nach dem Erreichen der Mittleren Reife nun eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker anstrebt."

Weitere Tipps für das Anschreiben

  • Finden Sie den konkreten Ansprechpartner im Unternehmen heraus, um den Namen als persönliche Anrede benutzen zu können.
  • Im Anschreiben werben Sie auch immer für Ihre Person, deshalb sollten Sie auf negative Wörter und Aussagen verzichten und stattdessen durch Ihre Wortwahl Aktivität und Stärke demonstrieren.
  • Sie brauchen im Anschreibentext nicht extra auf den Lebenslauf und die Zeugnisse verweisen. Die findet der Personalverantwortliche auch so.
  • Je nach Stelle und Position werden wenige Rechtschreibfehler Ihnen nicht unbedingt gleich das Genick brechen. Aber zu viele Rechtschreibfehler sind nicht nur ein Ausdruck von Rechtschreibproblemen, sondern mangelnder Sorgfalt. Wenn man eine Rechtschreibschwäche hat, dann ist man eben darauf angewiesen, die Rechtschreibprüfung auf dem Computer zu verwenden und ein Wörterbuch zur Hand zu nehmen. Zusätzlich können Sie weitere Personen um ein kontrollierendes und korrigierendes Lesen bitten.
  • Besonders ärgerlich für den Empfänger ist es, wenn im Anschreiben Listenpunkte mit Aufzählungen benutzt werden. Das Anschreiben muss ausformuliert werden.

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