Zweiteiliges Sommerkonzert zeigt beachtliche musikalische Leistungen
In zwei Veranstaltungen am Schuljahresende konnten die Musiker der Ernst-Ludwig-Schule noch einmal ihr enormes Können demonstrieren. Im ersten Teil des Sommerkonzertes durften sich die Unterstufenschüler präsentieren, während »die Großen« ihren Auftritt im zweiten Teil hatten.
Den Auftakt bildeten die Streicher der Orchesterklasse 5a, die seit Beginn des Schuljahres schon enorme Fortschritte erzielt haben. Hier zahlt sich die Kooperation mit der Musikschule bereits aus. Nach »Captain Jack’s Hornpipe« und »Jazz Suite«, beide von Kathy David Blackwell spielten die Bläser der Orchesterklasse »When The Saints Go Marching In«, »Old McDonald Had A Band«, »Hard Rock Blues« und »Play The Blues« (alle nach der Bearbeitung von John Higgins). Auch hier überzeugten die Fünftklässler mit gelungenem und rhythmisch sicherem Zusammenspiel. Bei »Play The Blues« konnten sich die Solisten mit Improvisationen hervortun.
Aus Fünft- und Sechstklässern besteht das Streichorchester, das von Felicitas Geyer geleitet wird. Sie präsentierten »Czardas« mit typisch ungarischen Tempowechseln und »Polonaise« (beides: Andrea Holzer-Rhomberg). Dabei fand ein gelungener Wechsel von langsam und melancholisch zu rhythmisch und elanvoll statt.
In der Orchesterklasse 6a hatten zunächst die Streicher einen Auftritt mit »March Grandioso« (Robert Frost). Anschließend spielten die Bläser Bearbeitungen berühmter Werke großer Komponisten und konnten die Vielfalt ihrer Ausbildung in Hinsicht auf Musikstile zur Geltung bringen bei Robert Schumanns »Fröhlicher Landmann«, »L’Innamorata« (Giovanni Gastoldi), »Ouvertüre zu Wilhelm Tell« (Gioachino Rossini), »Ungarischer Tanz Nr. 5« (Johannes Brahms), »Trumpet Voluntary« (Jeremiah Clarke). Bei »Land Of Hope And Glory« (Edward Elgar) sorgte Dirigent Clemens Duchardt mit royalem Gruß, passend zum Queen-Besuch, für Erheiterung. Abschließend bestachen die Schülerinnen und Schüler bei »Can Can« (Jacques Offenbach) mit beeindruckendem Tempo und hoher Virtuosität, insbesondere mit schnellen Läufen bei Klarinetten und Flöten.
Die Zusammenführung von Bläsern und Streichern beim »Slawischen Tanz« (Antonin Dvorak) sorgte noch einmal für eine Steigerung und klangliche Bereicherung.
Der Unterstufenchor bot drei Stücke dar: »Evening Rise«, »There Is Sunshine«, »We Are The Young« und ein Auszug aus »Les Misérables«. Hier sind vor allem die deutliche Aussprache und der klare, kräftige Ton zu loben.
Den Abschluss des ersten Abends bildete die neu gegründete Combo, deren Stücke »Blue Train« (John Coltrane) und »Cantaloupe Island« (Herbie Hancock) den Schwerpunkt im Jazz-Bereich mit Improvisationen und Solo-Instrumenten deutlich machten.
Mit »Martinique« (Ivo Kouwenhoven), einem Titel im Swing-Stil mit hohem Tempo, eröffnete das Blasorchester den zweiten Abend. Die Bassgruppe setzte mit einem schönen Ostinato ein und nach einem Zusammenspiel mit der Trompete kam nach und nach das ganze Orchester hinzu. Höhepunkt war ein beeindruckendes Schlagzeugsolo von Janis Wetzel. Nach diesem Stück, das am Anfang unweigerlich für gute Laune sorgte, folgte das stilistisch ganz andere »Simple Piece« (Lorenzo Pusceddu). Hier standen im Mittelpunkt die tragenden, mit vollem Ton vorgetragenen Solostimmen von Altsaxophon und Trompete im Zwiegespräch, sehr schön gespielt von Lukas Liebmann und Marc Ulherr.
Die erste große Besetzung des Abends, Blas- und Streichorchester wurden zu einem großen symphonischen Orchester zusammengeführt. Bei einem Filmmusik-Medley (»Star Wars«, »Jurassic Parc«, »Theme From E.T.«) beeindruckte das harmonische Zusammenspiel.
Das »5. Brandenburgische Konzert« wird oft als geheimes Cembalo-Konzert Johann Sebastian Bachs bezeichnet. Das Streichorchester hatte sich dieses Stückes angenommen. Sowohl das Orchester, dirigiert von Andrej Bozic, als auch die Solisten wurden den extrem hohen Anforderungen dieses Stückes voll und ganz gerecht. Konrad Steinhauer bewältigte den längeren Klavier-Solopart bravourös, Leonie Minor (Siegerin im Bundeswettbewerb) war an der Flöte bestechend klar, Anne-Sophie Göbler sorgte mit einfühlsamem Geigenspiel dafür, dass die Soloparts zu einer Einheit verschmolzen.
Das Große Orchester hatte sich mit »Peter und der Wolf« (Sergej Prokofjew) ein Stück ausgesucht, das teilweise schon aus dem Musikunterricht an der Grundschule bekannt ist. Hier konnten die Solisten glänzen, da die verschiedenen Tiere jeweils einem Instrument zugeordnet sind. Den Vogel interpretierte Lara Södler mit der Soloflöte sehr schön, Leandra Wegener verlieh der Katze mit der Klarinette einen vollen Ton, den Großvater, repräsentiert durch das Fagott, spielte Carlotta Brendel sehr künstlerisch, Lilly Gerstner verlieh der Ente mit der Oboe sehr schön Ausdruck, Luca Conrad meisterte die schwierige Waldhornpassage des Jägers genauso souverän wie die Streicher mit vollen Orchesterklang Peter vorstellten. Die drei Sprecherinnen Mirela Sejfic, Celina Sorger und Sina Wensing sorgten mit ihrem lebendigen Vortrag für Anschaulichkeit.
Beim »Concertino für Tuba und Blasorchester« (Carlos Marques) glänzte Abiturient Philipp Kröll, der sein Solo souverän und virtuos vortrug. Mit »City Jive« und »Sway« folgten zwei Titel südamerikanischer Prägung, bei denen die Vielseitigkeit unterschiedlicher Perkussions-Instrumente schön zum Ausdruck kam.
Als weiteres Highlight trat das Große Orchester zusammen mit Gesangssolisten auf. Chiara Bäuml und Maria Thiessen trugen »Have A Little Faith In Me« und »I Know Him So Well« gefühlvoll mit ausgebildeten Stimmen vor, die in den Höhen volles Volumen und saubere Intonation aufwiesen.
Den Abschluss des Konzertes bildeten Kammerorchester, Streicher und Chor 5-9 mit der Konzertsuite aus »Les Misérables«, wobei sich alle nochmals in einem ausdrucksstarkem Finale vereinten.
Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst bedankte sich bei den Musikern und insbesondere bei der musikalischen Leitung: Claudia Drechsler, Felicitas Geyer, Andrej Bozic, Andreas Pompe, Andreas Ziegler und Clemens Duchardt.