28.02.2015 19:52 Alter: 9 yrs

Ernst-Ludwig-Schüler präsentieren preisgekrönte Werke



Die Ernst Ludwig Schule hat seit Bestehen des OVAG-Literaturpreises die meisten Preisträger hervorgebracht.  Beim 11. Literaturwettbewerb zählten vier Schülerinnen bzw. Schüler der Ernst Ludwig Schule zu den Preisträgern. Drei Preisträgerinnen aus der Ernst-Ludwig-Schule präsentierten ihre preisgekrönten Texte in der ELS-Mehrzweckhalle vor Schülern und Lehrern.
Die englische Liedzeile „Love is a funny thing the way it leads to divide“ hat die 17-jährige Bad Nauheimerin Vita Rabinovich ihrem kurzen Text vorangestellt, in dem sie aus der Ich-Perspektive vom Ende einer Liebe erzählt. Unübersehbar sind die Zeichen der Entfremdung zwischen den sich einst Liebenden - unübersehbar und natürlich auch nicht „funny“. Wirklich verzweifelt scheint die Erzählerin allerdings auch nicht zu sein, denn ihr Versuch „die Asche zu entfachen“ beschreibt sie eher als ein Spiel. Die Trennung hat sie bereits akzeptiert. Am Ende der Begegnung mit ihrer verflossenen Liebe sitzt sie allein im Zug auf dem Weg nach Hause und muss sich eingestehen, dass bereits die Erinnerungen an ihre Liebe zu verblassen beginnen.
Die Bad Nauheimerin Kerstin Uebele, Jahrgang 1997, ist bereits zum zweiten Mal unter den Preisträgern des OVAG-Literaturwettbewerbs. In diesem Jahr konnte sie die Jury mit dem Text „Traumgläser“ überzeugen. Die Autorin beschreibt hier in einer Momentaufnahme eine Familientragödie aus der Perspektive eines Vorschulkindes. Auf der Suche nach einem Pflaster durchstöbert das kleine Mädchen Caitlin den Apothekenschrank und stößt dabei auf  eines der blauen Tablettenröhrchen ihres Vaters, die dessen Schicksal verhängnisvoll bestimmten. Caitlin deutet sie als ein „Traumglas“, einen Sammelbehälter für gute Träume und Gedanken. Kunstvoll verschränkt die 17-jährige hier die kindliche Deutung der Wirklichkeit mit der Realität. Es wird deutlich, dass das kleine Mädchen mit ihren phantasievollen Deutungen die tiefere Wirklichkeit ihrer Umgebung scharfsinniger erfasst, als es Kindern dieses Alters gemeinhin zugetraut wird.
Märchen-, Traum und Fantasymotive vereint die Geschichte „Impetus“ von Karin Pietsch, die ihre spannende Geschichte mit Begeisterung vorzutragen wusste. Die offensichtlich an der Lektüre von Rowlings „Harry Potter“ geschulte 14-jährige Autorin aus Rosbach erzählt eine spektakuläre Geschichte, in der junge Mädchen in ein unterirdisches Wohnheim verschleppt und dort von einer teuflischen Direktorin ausgebeutet werden. Zum Glück erwirbt die Hauptfigur besondere Zauberkräfte und gemeinsam mit ihren Freundinnen plant sie die Flucht. Doch die hinterhältige Direktorin mit dem bezeichnenden Namen Frau Devillious will ihre Widersacherin gewaltsam beseitigen. Es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod, in dem die Kontrahentinnen all ihre Künste einsetzen. Sie schleudern Blitze, erzeugen blendende Lichtfelder und beschwören gewaltige Wellen.
Auch ein ehemaliger Schüler der Ernst-Ludwig-Schule, Benjamin Pizarro, zählt in diesem Jahr – mittlerweile zum dritten Mal – zu den Preisträgern. Der Autor konnte mit seinem Text „Regenbogenende“ die Jury für sich einnehmen. Der bei diesem Wettbewerb über Jahre hinweg erfolgreiche 24 Jahre junge Autor zählt mittlerweile zu den „Senioren“ und wird an dem nächsten Wettbewerb nicht mehr teilnehmen können, da er die Altersgrenze überschritten haben wird.