01.02.2015 13:53 Alter: 9 yrs
Kategorie: fb1, Deutsch

Gesammelte Werke der OVAG-Preisträger sind erschienen


Wieder einmal war die Ernst-Ludwig-Schule Schauplatz der offiziellen Buchvorstellung der OVAG-Literaturpreisträger. 23 Preisträger waren im elften Jugend-Literaturwettbewerb des oberhessischen Energieversorgers ermittelt worden. In einem viertägigen Workshop in Bad Kissingen wurde dann zusammen mit professionellen Lektoren an den Texten solange gefeilt, bis wieder ein Sammelband mit beeindruckenden Geschichten veröffentlicht werden konnte. Unter den 23 Preisträgern war die ELS mit Karin Pietsch, Vita Rabinovich, Kerstin Uebele und Benjamin Pizarro gut vertreten.


Die Begrüßung der Gäste, darunter der Bad Nauheimer Bürgermeister Armin Häuser und der Bundestagsabgeordnete Oswin Veith, nahm  Uta Stitterich vor, stellvertretende ELS-Schulleiterin. Anschließend stellte Rainer Schwarz, Vorstandsvorsitzender der OVAG, die Frage »Warum schreiben Sie?«. Er stellte fest, dass man dies nicht tut, um reich zu werden oder aus Karrieregründen. Vielmehr sei es ein Mittel der Selbstverwirklichung und Erfüllung. Rainer Schwarz bedankte sich für die Arbeit der Lektoren und würdigte noch einmal Martina Walenta, die den Lektorenkreis aus Zeitgründen verlassen wird und bedankte sich bei der ELS, die als Gastgeberschule wie immer für einen »mehr als angemessenen Rahmen« der Veranstaltung gesorgt habe.


Als Laudatorin hatte man die Fernsehjournalistin und Sachbuchautorin Petra Gerster gewinnen können. Ausgehend von der Erzählkultur eines Stammes auf einer steinzeitlichen Entwicklungsstufe stellte sie fest, dass Erzählen das Leben lebenswert mache. Sie untersuchte danach, was Geschichten lesenswert macht, beispielsweise ein stimmiger Ton und glaubwürdige Figuren. Sie ging anschließend auf einige Besonderheiten der Preisträgergeschichten ein und warb für das Tagebuchschreiben, denn man denke darin über sich nach und übe Selbstkritik und Toleranz. Aber vor dem Schreiben stehe das Lesen, tägliches Lesen sei für sie unabdingbar. Dass die Geschichten nunmehr in gedruckter Form vorliegen, bezeichnete sie als großen Erfolg, der vielen jungen Autoren nicht vergönnt sei.

Anmoderiert von OVAG-Pressesprecher Andreas Matlé gaben dann drei Preisträger eine Kostprobe ihrer Erzählkunst. Kim Schäfer aus Karben beschäftigte sich in »Zweiundsiebzig Tage« mit einer Frau und ihrem Umgang mit einem Schicksalsschlag. Die Bad Nauheimerin Clara Nell schlüpfte in »Vergissdeinnicht« in die Rolle einer an Alzheimer erkrankten Frau. »Drei Meilen bis zum Ende der Welt« hieß die Geschichte der Lauterbacherin Katharina Clauss, ein Märchen mit modernen Elementen.

Musikalisch wurde die Veranstaltung umrahmt von Leonie Minor von der ELS, die am Klavier von Musiklehrer Andreas Ziegler begleitet, auf ihrer Flöte höchste Virtuosität demonstrierte und von dem Niddaer Gymnasiasten Timothy Heinle am Klavier, der damit für ein Novum sorgte, denn er gehörte gleichzeitig auch zu den Preisträgern.