07.01.2019 14:38 Alter: 5 yrs
Kategorie: fb1, Musik

Herzenswärme bei dem zweiten Weihnachtskonzert der Ernst-Ludwig-Schule


Nie zuvor strömten so viele Zuhörer in die Mehrzweckhalle am Solgraben, um die zweite Runde der diesjährigen Weihnachtskonzerte der Ernst-Ludwig-Schule zu erleben. Schnell wurde deutlich, dass dieses Ereignis nicht nur genauso gut besucht war wie das vorangegangene Konzert in der St. Bonifatiuskirche. Das Programm war ebenso vielseitig und wurde auf genauso hohem Niveau vorgetragen wie am Tag zuvor.
Den Beginn machte erneut das Blechbläserensemble unter der Leitung von Clemens Duchardt und Philipp Kröll. Mit ihren Stücken „Holiday Fanfare“ von Michael Miller und dem bekannten Song von John Lennon und Yoko Ono „Happy Xmas (War is Over)“, gaben sie dem sonst so engen Raum in der Halle eine weihnachtliche Weite und nahmen die Zuhörer von Anfang an auf eine winterliche Reise mit. Der Nachwuchs aus den 7. Klassen ließ dabei auf weitere hörenswerte Auftritte in den kommenden Jahren hoffen.
Nachdem Tuben, Posaunen, Trompeten und Hörner verklungen waren, richtete Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst das Wort an das Publikum. Mit dem Wunsch, es solle Jung und Alt bei diesem Konzert „warm ums Herz“ werden, sollte sie nicht zu viel versprochen haben.
Bereits der Chor 5/6 unter der Leitung von Andreas Ziegler ließ dies in Erfüllung gehen. Mit den zärtlichen und doch klaren Stimmen der Sängerinnen und Sänger machten sie mit dem Stück „We are the Young“ von Mary Donnelly den Zuhörern ihre Verantwortung für das Wohl der nächsten Generation bewusst. Es folgte ein weiterer englischer Titel „The Moon“ von Andy Beck und danach ein traditionelles Lied „Maria durch ein Dornwald ging“, welches besonders durch die Solisten Lara Hentschel, Emilia Knoll, Lucie Krämer und Marie Cymmek mit deren wunderbaren Stimmen glänzte. Ebenso traditionell wie hörenswert gab der Chor „Hört der Engel helle Lieder“ zum Besten. Der darauffolgende Titel „Feliz navidad“ von José Feliciano zeigte, dass dies ein durchaus internationales Programm werden würde. Zudem animierte der zipfelmützentragende Chor das Publikum, kräftig mitzusingen.
Danach wurde dem Publikum ein nie zuvor dagewesenes Bild geboten. Die Schüler der Klassen 5c, 5d und 5f (Musiklehrer Andrej Bozic) ergänzten den 5./6.-Chor, sodass letztendlich über 100 junge Sängerinnen und Sänger auf der Bühne zu sehen waren. Mit einer leidenschaftlichen Darbietung von A.H. Zollers „Stern über Bethlehem“ hätte ihnen wohl jeder gerne den Weg zur nächsten Krippe gewiesen.
Auch die weiteren Stücke der drei fünften Klassen unter der Leitung von Andrej Bozic (nun ohne den Chor 5/6) waren eine Bereicherung für den Abend, nicht zuletzt deshalb, weil dadurch Kinder Bühnenerfahrung bekamen, die sonst auf den Konzerten nicht zu sehen wären und somit ein ganz besonderes Erlebnis der Musik erfahren konnten. Die dargebotenen Stücke hatten die Klassen im Unterricht geprobt. Mit „Santa Claus is Comin´ to Town“ (J.F. Coots, H. Gillespie) und „Go, Tell It on the Mountain“ war gute Stimmung vorprogrammiert. Herausgestochen hat jedoch das schwedische Lied „Ljuset i advent“ (Licht des Advents) von G. Persson mit seinen sanften Klängen, welches zudem das internationale Repertoire erweiterte.
Nachdem der gesangliche Nachwuchs sein Können unter Beweis stellen durfte, war es Zeit für die Orchesterklassen. Unter der Leitung von Felicitas Geyer und Claudia Drechsler präsentierten die Streicher der Klasse 5a kurz und knackig aber mit herausragender Intonation die traditionellen Weihnachtsstücke „Jingle Bells“ und „O du fröhliche“.
Wer bis dahin immer noch nicht in Weihnachtsstimmung schwelgte, den verzauberten die Streicher und Bläser der Orchesterklasse 6a mit den Stücken „Macht hoch die Tür“ und „Es ist ein Ros entsprungen“. Zum Abschluss der ersten Hälfte gab es zudem das Weihnachtsmedley „Holiday Celebration“ von Michael Story zu hören, was die Sehnsucht des ein oder anderen Schülers nach Ferien nicht besser hätte ausdrücken können.
Nach einer kurzen Pause hielt auch das Mittelstufenorchester (Leitung Felicitas Geyer, Claudia Drechsler, Clemens Duchardt) mit einem Mix aus winterlichen und sonstigen Stücken das hervorragende Niveau des Abends. Mit einer Instrumentalversion des Stückes „Smooth“ von Itaal Shur und Rob Thomas läuteten die Orchestermusiker mit kubanischem Feeling und deutlicher Dynamik den zweiten Teil des Abends ein.
Neben dem zauberhaften und fast schon träumerischen Klang ihres nächsten Stückes „Englein auf den Feldern singen“ folgte ein beschwingender Marsch „Pomp and Circumstance Nr.4“ und zeigte eine völlig neue Klangfacette. Zu guter Letzt spielten sie mit einer Orchesterfassung des bekannten Stückes „Stille Nacht“ die Weihnachtsvorfreude zurück in die Herzen der Zuhörer.
Nicht still, aber mit leisen Tönen, verzauberte das Streichorchester unter der Leitung von Claudia Drechsler wie am Vortag das Publikum mit dem „Schwan“ aus Saint-Saëns Karneval der Tiere. Auch an diesem Tag brillierten dabei Lilly Ehlert am Cello und Leonie Minor an der Harfe.
Bei der Thematik des Schwanes blieb es, als das Große Orchester die Zuhörer in die Welt des russischen Balletts entführte und drei Stücke aus Tschaikowskys „Der Schwanensee (Ballett-Suite Op. 20)“ zum Besten gab. Die Musiker schafften es sogar, sich zum Vorabend noch einmal zu steigern. Lilly Gerstner glänzte in der ersten Szene des Balletts an der Oboe. Nach einem lieblichen Vorspiel von Leonie Minor an der Harfe folgte dann die Darbietung von Erich Wenge an der Violine und Lilly Ehlert am Cello, die mit gefühlvoller Orchesterbegleitung ein wunderbares Duett präsentierten.  
Als konzertabschließenden Beitrag wählte das Orchester ein Stück aus der Filmmusik. Mit „The Polar Express (Concert Suite)“ von Alan Silvestri und Glen Ballard, schlossen sie eine wunderbare musikalische Reise ab, indem sie die Zuhörer noch ein letztes Mal in eine zauberhafte Klangwelt einstiegen ließen, die diese Zeit des Jahres so einmalig macht.
Am Ende des Konzertes blieb Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst nichts Anderes zu sagen als den Beteiligten im Namen aller für einen gelungenen musikalischen Abend zu danken, der nicht nur durch den reich gefüllten Saal die Wärme in die Herzen der Zuhörer gebracht hatte.

Simon Kümmling