28.11.2018 22:40 Alter: 5 yrs
Kategorie: fb1, Musik

Musik macht Freude


„Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten“, meinte schon Aristoteles. Diesem Aphorismus folgend bereiteten die jungen Musikerinnen und Musiker während des ersten Kammermusikabends im Schuljahr 2018/2019 den Gästen und bestimmt auch sich selbst große Freude, denn das, was dargeboten wurde, überzeugte rundum.


Der Kammermusikabend zählt zu den – was die Besucherzahlen anbelangt - eher kleineren Veranstaltungen der regen Fachschaft Musik, doch die Qualität kann nicht hoch genug gelobt werden.
Den Abend eröffneten Meret Krostewitz (6a), Oboe, und Amalia Capitain (als Gast) am Klavier. Sie stellten zwei sehr unterschiedliche Stücke aus ihrem Programm für den Wettbewerb „Jugend musiziert“ vor und überzeugten durch ihr äußerst präzises Zusammenspiel sowie sichere Intonationen. Nicht zuletzt die lebhafte Darbietung von Eugène Bozzas „Air de vielle“ sorgte dafür, dass das Publikum mit anhaltendem Applaus große Anerkennung zollte.


Auch Alina Kosch (8d) konnte mit der Violine den Zuhörern Freude bereiten. Begleitet von Claudia Drechsler am Klavier gelang ihr eine klare Linienführung bei Johann Sebastian Bachs Violinenkonzert a-Moll BWV 1041, II. Satz und eine wunderschöne Tongebung bei Jules Massents „Mediation“ aus der Oper „Thaïs“.


Selin Topsakal (7a) begleitete sich bei dem Titel „Thank you“ souverän selbst am Klavier. Der Gesang war anrührend und Wohlklang für die gespannt lauschenden Gäste.


Auch Alexander Redmann (5b) konnte glänzen. Mit Frédéric Chopin zeigte er seine bereits große Virtuosität und Spielfreude; die gewählten Stücke spielte er mit Leichtigkeit, dynamisch und kraftvoll, aber auch verhalten und stimmungsvoll. Das Publikum staunte und sparte nicht mit Applaus.


Leonie Minor (Q1) präsentierte von der Sopranino bis zur Bassflöte das gesamte Spektrum der Blockflöten. Begleitet wurde sie von ihrem Bruder Fabian Minor (9a) am Schlagzeug. Mit Hilfe der Loop-Technik wurden die einzelnen Stimmen eingespielt, sodass insgesamt ein virtuoses und differenziertes Klangerlebnis möglich wurde, insbesondere da die Spielfreude der beiden ins Publikum ausstrahlte.
Eingebettet in dieses Programm war die Präsentation der Ergebnisse des Musik-Workshops, der an zwei Wochenenden im Oktober und November Schülerinnen und Schüler mit und ohne Hörschädigung zusammengebracht hatte.


Nicole Schilling von der Elternvereinigung hörgeschädigter Kinder in Hessen e.V. erklärte zu dem Projekt, das Musik und Inklusion verbindet:
„Einige Schülerinnen und Schüler der Klasse 5-7 hatten die Möglichkeit, mit Dr. Eva Mittmann, Musikpädagogin und integrative Musiktherapeutin, Musik einmal anders zu erleben und mit Klängen zu experimentieren. Vorkenntnisse wurden mit aufgenommen, waren aber nicht erforderlich. Moderne wie klassische Instrumente wurden gestellt und eine Gebärdensprachdolmetscherin unterstützte Sprache und Taktangaben. An den vier […] Musiktagen war es Mittmann besonders wichtig, die Begeisterung für Rhythmus, Bewegung und Melodien an die Schülerinnern und Schüler weiterzugeben, die teilweise bisher noch keinen Zugang zur Musik gefunden hatten. […] Neben der Ernst-Ludwig-Schule und der Elternvereinigung hörgeschädigter Kinder in Hessen wurde dieses Projekt durch die Johannes-Vatter-Schule in Friedberg, dem überregionalen Beratungs- und Förderzentrum mit Förderschwerpunkt Hören und dank der finanziellen Förderung vom hessischen Kulturkofferprogramm, mit dem besondere Initiativen unterstützt werden, ermöglicht.“

Das Ergebnis dieses einzigartigen Projektes konnte sich sehen respektive hören lassen! Dargeboten wurde der selbst verfasste Liedtext „Mein zweites Ich“ nach Ed Sheerans „Shape of you“. Neben den Gesang traten verschiedene Instrumente, sodass die gegenseitige Unterstützung und das Miteinander besonders eindrucksvoll gelang.
Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst dankte allen Mitwirkenden für diesen besonderen Kammermusikabend, insbesondere den Musizierenden für die gelungenen Darbietungen. Sie dankte außerdem für die Schenkung eines Digitalpianos und eines Boomwhacker-Sets Nicole Schilling, 2. Vorstandsvorsitzende der Elternvereinigung hörgeschädigter Kinder in Hessen e.V., lobte die gute Zusammenarbeit und hob die Bereicherung der musikalischen Arbeit an der ELS hervor.
Fachvorsteher Andreas Ziegler lobte ebenfalls die Musikerinnen sowie Musiker und lud gleichzeitig zu den zwei großen Weihnachtskonzerten ein: Am Dienstag, 18. Dezember, findet das Weihnachtskonzert I um 19:30 Uhr in der Kirche St. Bonifatius statt; mit Tschaikowskys „Schwanensee“ sowie Vivaldis „Gloria“ werden das Große Orchester, Chor, Extra-Chor sowie Solisten zu hören sein. Am Mittwoch, 19. Dezember, ebenfalls um 19:30 Uhr werden im Rahmen des Weihnachtskonzertes II in der Mehrzweckhalle am Solgraben verschiedene Orchester-Gruppen sowie der Chor 5/6 mitwirken.
Das Publikum verabschiedete sich mit großem Applaus, an dem deutlich wurde, welch große Freude mit diesem kleinen, aber sehr besonderen Kammermusikabend verbunden war.

Eva Pfeiffer-Heidecke
Fotos: Eva Pfeiffer-Heidecke, Uta Stitterich