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Juniorwahl an der Ernst-Ludwig-Schule
Die Oberstufenschüler der Ernst-Ludwig-Schule waren ganz begeistert von dem landesweiten Projekt der Juniorwahl, das von dem überparteilichen und gemeinnützigen Berliner Verein „Kumulus“ angeregt wurde. Alle wollten ihre Stimmen abgeben und damit zeigen, dass sie Verantwortung als mündige Bürger übernehmen können. Die Kollegen der Fachschaft Politik und Wirtschaft der Ernst-Ludwig-Schule haben Wahlurnen aufgestellt und ein Wählerverzeichnis ausgelegt, ganz so wie bei einer richtigen Wahl. Schüler, die als Wahlhelfer fungierten, gaben Wahlzettel aus, wenn die Wähler eine Wahlbenachrichtigung vorlegten und sich ausweisen konnten. Vorbereitend auf die hessische Landtagswahl im Oktober analysierten die Schüler Meinungsumfragen, setzten sich mit den Inhalten zur Verfassungsänderung auseinander und reflektierten noch einmal die großen Anstrengungen, die in der Geschichte Deutschlands gemacht wurden, um das für junge Menschen heute scheinbar so selbstverständliche Wahlrecht zu erlangen. Zusätzlich dazu nahmen sie an einer Podiumsdiskussion mit Kandidaten aller Parteien im Bad Nauheimer Sprudelhof teil.
Das Meinungsbild, das sich nach der Podiumsdiskussion zeigte, ist deutlich anders, als die Ergebnisse der Juniorwahl an der ELS. Nach der Podiumsdiskussion haben vor allem die FDP (25,9%) und die SPD (22,9%) die Nase vorn, während die Linke und die Grünen auf je etwa 18% kamen. Die CDU mit nur 6% rangiert hier noch hinter der AFD (8,1 %).
Die Ergebnisse der ELS-Juniorwahl, die nach der Wahl veröffentlicht wurden, zeigen ein anderes Bild. Hier hat die Kandidatin der Grünen, Brigitta Nell-Düvel, herausragende 39% und damit mehr als doppelt so viele Stimmen wie Tillmann Weber von der FDP (19 %). Norbert Kartmann kam auf 17% und Karl-Otto Waas auf 13 %.
Das schulinterne Wahlergebnis sowie die Ergebnisse sowohl nach der Podiumsdiskussion wie auch nach den Landtagswahlen haben zu hitzigen Diskussionen unter den Schülern geführt. „Genau das wollen wir! Junge Menschen sollen sich unbedingt wieder mehr mit Politik auseinandersetzen“, so das eindeutige Credo der PoWi-Kollegen, die hier eine tolle Arbeit geleistet haben. Politische Bildung, Teilhabe und Verantwortung sind gerade in den Zeiten von Politikverdrossenheit, sinkender Wählerbeteiligung und wachsendem Populismus außerordentlich wichtig. Da sind sich Schüler wie Lehrer einig.
Annette Hebbeker-Meyer.