05.07.2014 15:37 Alter: 10 yrs

14 Einser vor dem Komma


An der Ernst-Ludwig-Schule wurden die »Abinauten« in der Festhalle am Solgraben feierlich verabschiedet. Rund um die Übergabe der Abiturzeugnisse war ein buntes Programmpaket geschnürt worden, das nicht nur die traditionellen Reden der Schülerschaft, der Lehrer und der Schulleitung enthielt, sondern auch eine Tanzeinlage, eine humoristische Einlage von Studienleiter Eckhard Klanke sowie Musik des Abichors, des Orchesters und später der Band »Manhattan Affair«.
Viel Lob erhielten die Abiturienten für die Umgestaltung der Sporthalle am Solgraben zu einem Festsaal. Unter der fachkundigen Anleitung von Studienleiter Eckhard Klanke hatten die Abiturienten tagelang gewerkelt, um für Eltern, Verwandte, Freunde, Schulleitung, Lehrer und Mitschüler das richtige Ambiente zu gestalten. Mit großem Leuchtbuchstaben und lebensgroßen Astronautenfiguren wurde das Abimotto »Ein kleiner Schritt für uns, ein großer Schritt für die Menschheit« illustriert.
Mit dem Triumphmarsch aus Verdis »Aida«, »Elizas Arie« aus dem Ballett »Wild Swan«, Piazzollos »Libertango« und dem Klassiker »Time To Say Goodbye« eröffnete das ELS-Kammerorchester unter der Leitung von Clemens Duchardt den offiziellen Teil der Veranstaltung. Im Grußwort der Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst gab sie zunächst ihrer Freude Ausdruck, dass sich die Abiturienten wieder entschieden haben, in dieser Halle zu feiern und dabei eine erhebliche Menge Arbeit in Kauf zu nehmen. Sie blickte zurück auf die hinter den Abiturienten liegende Zeit des Lernens: »Eine Zeit, von der ich hoffe, dass wir Ihnen reichlich Wissen, Fertigkeiten und vernünftige Wert- und Zielvorstellungen vermitteln konnten. Falls uns dies gelungen ist, dann macht mich das zuversichtlich für Ihren persönlichen, nun vor Ihnen liegenden weiteren Lebensweg.« Die Schulleiterin wandte sich auch an die Eltern und dankte für deren Unterstützung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Es folgte eine weitere musikalische Einlage: der Auftritt des Abichors, der unter der Leitung von Andreas Ziegler zunächst die Titel »I’m a Spaceman« und »Happy« interpretierte.
Für die Lehrerrede war in diesem Jahr Peter Claus zuständig. Er äußerte sich zunächst kritisch über G8 und die Anforderungen an die Schüler in der Mittelstufe, die sich mitten in der Pubertät befinden, aber trotzdem schulische Höchstleistungen erbringen müssen. Der Tutor ging auf das Abimotto ein und zog Parallelen zu bekannten TV-Serien. Er sprach über die Notwendigkeit, den »Kompressionsdruck des Turboabiturs« auszugleichen. Abschließend zitierte er einen Songtext, den er passend zur Situation der Abiturienten umgetextet hatte.
Nach zwei weiteren Vorträgen des Abichors, »We Are The World« und »We’re All In This Together« hielten Neele Zettl und Maximilian Weymann die Schülerrede. Sie gaben einen Rückblick auf die »lange Reise durch das weite Weltall des Schülerlebens« und nutzten die Gelegenheit zu Dankesworten. Das Thema Freundschaften (»Es geht darum, was man in der Zukunft aus ihnen macht«) wurde ebenso angeschnitten wie der Blick in die Zukunft (»Am Ende kommt es nicht darauf an, wie gut man die Schule beendet hat, sondern was man jetzt daraus macht.«). Die beiden Abiturienten erinnerten sich gerne an Abschlussfahrten und schöne Feiern des ersten reinen G8-Jahrgangs der Schule, als »Vorreiter und Auslaufmodell zugleich«. Die Kommunikation sei nicht immer einfach gewesen, Neele Zettl und Maximilian Weymann appellierten an alle, mehr Zeit für Gespräche aufzuwenden.
Vor der Zeugnisausgabe wandte sich auch Schulleiterin Brigitte Jung-Hengst an die Abiturienten. Sie versuchte sich an einer Begriffsklärung des Wortes Reife, wie es in Reifeprüfung vorkommt. Bei der biologischen, botanischen, geologischen und lebensmitteltechnischen Definition des Wortes stieß die Schulleiterin auf erstaunliche Parallelen zum Abitur. Auch Brigitte Jung-Hengst kam auf volle Lehrpläne und reichlich Nachmittagsunterricht unter G8 zu sprechen und die darunter verloren gegangene Muße, sich mit seinen Erfahrungen auseinandersetzen zu können. Die ELS-Direktorin befasste sich weiterhin mit der Studierbefähigung und kam zu der Aussage, dass Kenntnisse und Fertigkeiten die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Lebensweg seien: »Vielleicht ist ja sogar jemand unter Ihnen, der die Menschheit einen großen Schritt voranbringt, sei es mit eigenen Ideen oder in einem Team; dann wären wir stolz, hierzu ein wenig beigetragen haben zu dürfen.« Brigitte Jung-Hengst schloss ihre Ansprache mit einem Zitat von Großherzog Ernst-Ludwig, dem Namensgeber der Schule, das sie den Abiturienten mit auf den Weg gab: »Habe Ehrfurcht vor dem Alten und Mut, das Neue frisch zu wagen.«
Nach der Zeugnisausgabe – 14 Abiturienten erhielten ein Zeugnis mit einer Eins vor dem Komma – folgte ein Intermezzo des Demotivationsexperten Ecki (Studienleiter Eckhard Klanke), der für seinen Demotivationsworkshop warb und eine Einlage der Tanzformation »We Save Hip Hop«, bevor besondere Ehrungen durchgeführt wurden.
Durch den Verein der Freunde und den Schulelternbeirat der ELS wurde Timo Ditz und Judith Zander für das beste Abitur mit der Durchschnittsnote 1,0 geehrt.
Stefan Zettl vom Rotary Club Bad Nauheim-Friedberg zeichnete Carla Bender für herausragendes soziales Engagement, erfolgreiche Mitarbeit in der Schulmediation sowie im Schulsanitätsdienst aus.
Eine Ehrung für das Fach Chemie erhielten Judith Zander und Marina Kurtz durch Juliane Schaum-Persch. Dr. Birgit Breig zeichnete Marina Kurtz im Fach Mathematik aus. Im Fach Physik nahmen Timo Ditz, Nils Rack, Silvan Möller, Stefan Scheuren und Philipp Jung ihre Auszeichnung durch Bettina Hubert entgegen. Die Ehrung im Fach Biologie wurde von Vertretern des Max-Planck-Instituts und der Kerckhoff-Stiftung, vertreten durch Dr. Matthias Heil und Volker Remmele, vorgenommen. Die Auszeichnung erhielten Philipp Jung und Carla Samaan.
Weiterhin wurden durch den Verein der Freunde, vertreten durch Hedwig Rohde und Elke Gerhardt, und den Schulelternbeirat für engagierte Mitarbeit in der Schule in den Bereichen Musik, SV, Schulsanitätsdienst, Video und Mediation ausgezeichnet: Frederike Schoeler, Lukas Wegner, Nadja Richter, Stefan Scheuren, Kai Maibaum, Daniel Grenzebach, Simon Zientek, Nils Deißner, Lara Frey, Tatjana Klein, Tristan Edwards, Adeline Keller, Maren Fasterding, Geraldine Zapf, Saskia Segieth, Daniel Egert, Maximilian Weymann, Tobias Jäger, Yannick Warmuth, Amelie Biehl, Nena Seitz, Berke Karatay, Julia Brömmeling, Angelika Moxter, Lea Theresa Schultz, Kia Baniashraf, Doreen Hufenbach, Linda Kieckbusch, Tim Rautensberger, Jan Schäfer.
Für die Studienstiftung des Deutschen Volkes wurden vorgeschlagen: Judith Zander, Timo Ditz, Frederike Schoeler und Nils Rack. Ein Online-Stipendium von e-fellows.net erhielten: Christine Leonhardt, Carla Samaan, Philipp Jung, Silvan Möller, Hannah Tritt, Lisa Hermann, Janick Lienau, Jan Müller, Nora Naton und Alina von Hayn.